Liebe Mitglieder,

heute hatten wir beim Gärtnerinnentreffen eine Art Krisensitzung. Wir können euch im Augenblick sehr wenig Gemüse anbieten. Möhren und Mairübchen sollten jetzt schon in der Ausgabe sein, ebenso wie Spitzkohl und Kohlrabi aus dem Freiland. Die Wetterextreme machen uns schwer zu schaffen. So wenig wie in diesem Jahr hatten wir noch nie im Juni in der Ausgabe. Gerade unsere neuen Mitglieder könnte das schocken, da sie die Auswirkungen des Wetters auf die Gemüseproduktion noch nicht so hautnah erlebt haben.

Wir arbeiten intensiv an Ideen, wie wir das auch für zukünftige Jahre in den Griff bekommen können, da es wohl nicht besser werden wird, hoffentlich auch nicht viel schlechter.

Wir wollen im Herbst dieses Jahr Wintersteckzwiebeln im Anschluss an die Kartoffelernte probieren. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Herbstmöhren zu säen, die im Frühjahr fertig sind. Der Winterblumenkohl hatte ein Problem mit einem Bakterium. Dagegen gibt es eine Behandlungsmöglichkeit, wenn man es rechtzeitig erkennt. Daran arbeiten wir. Wir wollen auch viel mehr Spinat anbauen.

Vielen ist vielleicht auch nicht bewusst, dass wir die Sommerkulturen wie Tomaten, Gurken, Auberginen und Paprika schon im April pflanzen müssen, damit wir sie im Sommer ernten können. Deshalb steht der Platz in den Folienhäusern ab da nur noch in geringem Maße zur Verfügung. Auch daran arbeiten wir. Es gibt Kulturen, die wir, wenn das Sommergemüse noch klein ist, dazwischen setzen können, wie Stangensellerie zum Beispiel. Bevor die eigentlichen Beetinhaber mehr Platz benötigen, können diese Mitkulturen schon wieder geerntet werden. Auch da werden wir nächstes Jahr tätig werden. Solltet jemand schon gute Erfahrungen in diesem Bereich haben, sind wir dankbar für jede Anregung.

Heute hat Uta das vorgezogene Basilikum im Kräutergarten gepflanzt. Im Folienhaus hatte es letztes Jahr starken Mehltaubefall. Deshalb probieren wir es jetzt draußen. Ein paar Kräutergartenfrauen müssen jetzt fleißig gießen und freuen sich über Unterstützung. Bitte meldet euch unter ak-ackerleben@solawi-bodensee.de

Die Kartoffeln spitzen aus dem Boden und schon sind ihre Lieblingsfeinde, die Kartoffelkäfer im Anflug. Alle sind herzlich willkommen, die Pflanzen nach Käfern, Larven und Eiern abzusuchen. Wir stellen Eimer mit Deckeln bereit zum Sammeln.

Eberhard hat bei betterplace.org eine Spendenaktion für einen Rasentraktor[1] gestartet. Die erste Spende ist schon eingegangen. Jede und jeder kann sich daran beteiligen, damit wir bald für unser sich bildendes Mähteam eine gewichtige Maschinenhilfe haben.
[1] https://www.betterplace.org/de/projects/123369

Auf dem Schnittlauch saß heute ein besonders intensiv gefärbter Käfer. Es ist ein eher seltener Zottiger Bienenkäfer, der seine Eier in die Brutröhren von Wildbienen legt, aber keinen nennenswerten Schaden anrichtet. Er gehört zu der wunderbaren Vielfalt, die wir auf unserem Acker erleben dürfen.

– Gemüseumfrage Frühling 2023 –
Werte Mitglieder, ihr könnt die Umfrage zum letzten Ausgabequartal wieder im Abholraum sowie Online zum ausfüllen oder selber ausdrucken finden. Bitte werft die ausgefüllten Formular in die Box im Abholraum oder sendet die Formulare per E-Mail an ak-ackerleben@solawi-bodensee.de.

– Mähaktionen –
Wir wollen jetzt jeden Dienstag ab 16.00h eine Mähaktion machen. Es gibt verschiedene Geräte, die benutzt werden können. Unser Acker soll immer besser aussehen. Für die Turmfalken und anderen Mäusejäger braucht es kurz geschnittenes Gras, gegen die Schnecken hilft es auch. Es sind erfahrene Mitglieder vor Ort, die die Neulinge einweisen können.

Dienstag 9.00h bis 15.00h,

Mittwoch 9.00h bis 19.00h, ab 16.00h Feierabendackern mit Eva,

Donnerstag Feiertag, eingewiesene Mitglieder dürfen gerne kommen und selbständig arbeiten,

Freitag 9.00h bis 13.00h Ernten

Diese Woche gibt es: Rettich, Salat, junger Knoblauch, Fenchel nach Alphabet, Rest von vor 2 Wochen.

Im Kräutergarten steht die Zitronenmelisse zur Herstellung einer erfrischenden Sommerlimonade zur Verfügung, zwischen Bauwagen und Wohnwagen blüht der Holunder[5]. Aus den Blütendolden könnt ihr Hollerküchle backen, Tee gegen Fieber für den Winter trocknen oder Sirup für den beliebten Hugo selber machen: Rezept steht beim Holunderblütensirup, den ihr im Abholraum auch kaufen könnt.
[5] https://zusammenarbeit.solawi-bodensee.de/index.php/s/XLfMiZ3NFq7zYwZ

Herzliche Grüße,

vom Anbauteam und vom Arbeitskreis Ackerleben