Ende Januar 2022 trafen sich interessierte Menschen auf dem Acker, um zusammen mit den Gärtnerinnen das Gelände für den Kompost neu zu planen und den Prozess der Kompostgewinnung zu optimieren. Ziel ist es, die unterschiedlichen organischen Bestandteile auf separaten Haufen zu sammeln und anschließend aus diesem Material eine Kompostmiete sinnvoll aufzuschichten. Sinnvoll bedeutet, dass der Kompost Licht, Luft, vor allem auch Sauerstoff bekommt, sodass das Material gut verrotten kann und weder schimmelt noch fault. Auch benötigt die Miete den direkten Bodenkontakt, damit alle Bodenlebewesen, Bakterien und Pilze sowie die guten, alten Regenwürmer dort einziehen können. Immer, wenn genügend Material angefallen ist, wird die Miete der Länge nach weitergebaut. Am Sammelplatz selbst werden Schilder aufgestellt, sodass alle, die Material bringen, genau wissen, wo sie es lagern sollen: Gemüseabfälle, Grünschnitt, holzige Pflanzenreste, Eierschalen, Kaffeesatz, aber auch Pferdemist von Sylvias Pferden.
Mit dem richtigen Anlegen und Mischen aus all diesen Einzelbestandteilen lässt sich ein passendes Stickstoff-Kohlenstoff-Verhältnis erreichen. Während holzige Materialien eher Kohlenstoff liefern, bieten wasserhaltige Materialien eher pflanzliche Eiweiß- und
Stickstoffverbindungen. Das richtige C/N-Verhältnis ist wesentlich, denn wenn der Kohlenstoffanteil zu hoch ist, verläuft die Zersetzung langsamer; ist es umgekehrt, läuft die Zersetzung zu schnell ab und es kommt zum Beispiel zu Stickstoffverlusten und einer instabilen Humusstruktur.